
Die Tech-Branche hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, insbesondere in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz (KI). Doch während Technologien wie Machine Learning und Deep Learning immer mehr Teil unseres Alltags werden, bleibt eine zentrale Frage: Wo stehen Frauen in dieser Entwicklung? Die Künstliche Intelligenz ist für Frauen sowohl eine enorme Chance als auch eine Herausforderung.
Herausforderungen für Frauen in der Künstlichen Intelligenz (KI):
1. Die Rolle von Frauen in der KI-Industrie
In der Tech-Branche gibt es nach wie vor ein massives Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern, besonders im Bereich der KI. Laut einer Studie von WIRED und Element AI besteht die globale KI-Forschungscommunity nur zu etwa 12 % aus Frauen.[1] Dieser geringe Anteil verdeutlicht, dass Frauen in dieser Branche signifikant unterrepräsentiert sind, obwohl KI ein zunehmend wachsender Sektor ist.
Ein weiteres wichtiges Thema, das häufig diskutiert wird, ist der männliche Einfluss auf die Entwicklung von KI. Über 80 % der Fachkräfte in der Forschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz sind Männer, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Technologieentwicklung hat. [2]
KI ist ein soziotechnologisches Konstrukt, das unsere Gesellschaft widerspiegelt, doch viele Gruppen, darunter Frauen und People of Color, sind daran nur unzureichend beteiligt.
[1] Wajcman, J. & Young, E. (2023). Feminism confronts AI. In Oxford University Press eBooks (S. 47–64). https://doi.org/10.1093/oso/9780192889898.003.0004
[2] Haas Newsroom. (2023, Oktober 5). New Berkeley Haas artificial intelligence initiative to focus on inclusivity. Haas School of Business. https://newsroom.haas.berkeley.edu/new-berkeley-haas-artificial-intelligence-initiative-to-focus-on-inclusivity/
2. Was ist die Ursache für so wenige Frauen im Bereich der KI?
Die Ursachen für die Unterrepräsentation von Frauen im KI Bereich sind vielschichtig. Bereits in der Schulbildung ist zu beobachten, dass Mädchen seltener für Fächer wie Informatik und Mathematik begeistert werden. Ein Bericht der UNESCO zeigt, dass weltweit weniger als 30 % der weiblichen Studierenden in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) eingeschrieben sind[1]. Dies setzt sich auch im Berufsleben fort, wo Frauen oft weniger Förderung erhalten und mit Vorurteilen zu kämpfen haben.
[1] CSET. (2023). The glass classroom: Women’s representation in AI-related post-secondary programs. Center for Security and Emerging Technology. https://cset.georgetown.edu/publication/the-glass-classroom-womens-representation-in-ai-related-post-secondary-programs/
3. Bias und Herausforderungen in der KI
Ein zentrales Problem, das durch die Unterrepräsentation von Frauen in der KI entsteht, ist die Verzerrung von Algorithmen. Künstliche Intelligenz lernt aus von Menschen generierten Daten, und diese Daten können bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten widerspiegeln oder sogar verstärken. Eine Studie des MIT und der Stanford University zeigt beispielsweise, dass Gesichtserkennungs-KI-Systeme bei Frauen, insbesondere bei Frauen mit dunkler Hautfarbe, deutlich schlechtere Ergebnisse liefern als bei weißen Männern.[1] Dies verdeutlicht die Wichtigkeit diverser Teams in der KI-Entwicklung, um solche Verzerrungen zu verhindern.
Einen weiteren Blogbeitrag zu diesem Thema findet ihr hier:
[1] Wajcman, J. & Young, E. (2023). Feminism confronts AI. In Oxford University Press eBooks (S. 47–64). https://doi.org/10.1093/oso/9780192889898.003.0004
4. Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Frauen in der KI-Industrie immer noch vor erheblichen Herausforderungen stehen, insbesondere durch die Unterrepräsentation und die damit verbundenen Verzerrungen in Algorithmen. Die dominante Beteiligung von Männern führt dabei häufig zu einseitigen Entwicklungen, die negative Auswirkungen auf die Fairness und Qualität der KI haben können. Im nächsten Beitrag werden wir genauer darauf eingehen, wie eine stärkere Beteiligung von Frauen die Entwicklung von KI positiv beeinflussen könnte und welche Maßnahmen zu einer faireren KI-Entwicklung beitragen.
Autorin

Andrea Choroschun
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