
Ein Erfahrungsbericht aus meiner Arbeitswelt
„In unserer zunehmend digitalen Welt ist das Thema Künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken.“
Mit diesem oder einem ähnlich klingenden Satz beginnt fast jeder zweite Artikel oder Blogbeitrag zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Und es stimmt, KI nimmt in diversen Bereichen unseres Lebens immer mehr Raum ein und ist an vielen Stellen schon fast nicht mehr wegzudenken. Ich nutze KI schon seit längerem in meinem Arbeitsalltag und möchte hier nun darauf eingehen, wie sich meine Arbeit konkret durch KI in der dynamischen Arbeitswelt verändert hat und was die größten Vorteile für mich sind.
Doch bevor ich mit meinem Rückblick beginne, möchte ich einen kurzen Einblick in die faszinierende Entwicklung von KI und KI-Tools geben. Wenn man sich diese Entwicklungen anschaut, wird schnell klar, dass Künstliche Intelligenz nicht so eine “super neue Sache” der letzten fünf Jahre ist, sondern dass diese fortschrittlichen Technologien schon seit mehreren Jahren im Einsatz sind.
1. Die Geburtsstunde der Künstlichen Intelligenz
Als offizielles Geburtsjahr der KI wird oft das Jahr 1956 genannt, als John McCarthy auf der Dartmouth Conference den Begriff “Künstliche Intelligenz” vorstellte und damit prägte. Ausgehend von dieser historischen Konferenz und den zahlreichen Forschungsbemühungen verschiedener engagierter Personen davor, wurden in den folgenden Jahren die ersten KI-Programme entwickelt. Diese waren in der Lage, Aufgaben wie Schach zu spielen oder einfache mathematische Probleme zu lösen.
Die 1980er und 1990er Jahre waren jedoch von einer Phase der Ernüchterung geprägt, die als “KI-Winter” bekannt wurde. In dieser Zeit ging das Interesse an der KI stark zurück. Dennoch wurden in diesen Jahren bedeutende Fortschritte im Bereich des maschinellen Lernens und der neuronalen Netze erzielt. Dieser Winter endete mit dem Sieg des KI-Modells Deep Blue über den damaligen Schachweltmeister Garri Kasparow, der bis heute von großer Bedeutung ist.
Mit der Jahrtausendwende und dem Aufkommen leistungsfähigerer Computer und größerer Datenmengen begann die KI, reale Anwendungen in verschiedenen innovativen Bereichen zu finden. Heute sind KI-Systeme in vielen Bereichen unseres Lebens präsent, von Sprachassistenten wie Siri und Alexa bis hin zu Anwendungen im Gesundheitswesen, im Finanzwesen und in der Automobilindustrie.
Mit der Einführung des Large Language Model (LLM) ChatGPT wurde KI noch präsenter und erlebte einen regelrechten Boom. Auch für mich hat sich seitdem in meinem Arbeitsalltag viel verändert.
Nach diesem kurzen Rückblick kommen wir nun zur eigentlichen Frage – wie hat sich mein Arbeitsalltag nun konkret verändert?
2. Meine erste Begegnung mit ChatGPT und Künstlicher Intelligenz
Meine erste Begegnung mit ChatGPT war, als ich eine Hochzeitskarte für ein mir unbekanntes Hochzeitspaar schreiben wollte (ich war als “plus one” eingeladen). Aus Spaß und Interesse habe ich mir damals einen Account angelegt und das Sprachmodell gebeten, mir einen Text zu schreiben. Dieses erstellte mir einen überraschend guten Text in nur wenigen Sekunden. Und was soll ich sagen, ich war begeistert und dachte, dass ich nie wieder Texte selber schreiben müsse.
Dem ist natürlich nicht so und letztendlich entschied ich mich, den Hochzeitstext selber zu schreiben, aber es war ein Anfang, der mich dazu gebracht hat, die ersten Schritte mit dieser neuen Technologie auch in meiner täglichen Arbeit zu gehen.
3. Wie hat sich nun mein Arbeitsalltag durch KI verändert?
Künstliche Intelligenz hat wahrscheinlich für jeden von uns unterschiedliche Auswirkungen auf den Arbeitsalltag.
Für mich persönlich hat sie meine Arbeit an vielen Stellen vereinfacht und bereichert. Ich arbeite in der beruflichen Weiterbildung und entwerfe unter anderem neue Weiterbildungslösungen für unsere Kunden und Weiterbildungsprogramme für unsere Mitarbeitenden. Ich habe täglich mit Texten und der Entwicklung neuer Produkte zu tun.
Im folgenden gehe ich auf die verschiedenen Bereiche meiner Arbeit in Zusammenarbeit mit der KI ein.
Textgenerierung mit KI
Ich arbeite jeden Tag mit irgendeiner Form von Text. Früher saß ich an manchen Tagen vor einem leeren Blatt an meinem Arbeitsplatz und wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Heute gebe ich an solchen Tagen einen Prompt in eines der Sprachmodelle ein und lasse mir erste Stichpunkte oder Texte zum Thema generieren und schaffe mir damit einen wunderbaren ersten Ansatzpunkt. Die „Angst“ vor dem leeren Blatt wird mir genommen – ich kann auf diesem Ausgangspunkt wunderbar aufbauen, werde schneller und komme auf andere, zum Teil bessere Ideen uns es ergeben sich weitere Chancen. Ich selbst nenne diesen Prozess die Wissensleiter, die sich aus zwei “Wissensindividuen” zusammensetzt. Früher bestand diese Wissensleiter aus zwei Menschen, heute kann sie auch aus Mensch und Maschine bestehen. Dieses Beispiel ist eine große Bereicherung für meine Arbeit bzw. meinen Alltag.
Übersetzungen mit KI
Da wir ein zweisprachiges Unternehmen sind und unsere internen Texte immer in Englisch und Deutsch veröffentlichen, erspare ich mir durch die Unterstützung der KI-Modelle einige Stunden Übersetzungszeit. So kann ich einen Text in meiner bevorzugten Sprache verfassen und mit drei Klicks eine Übersetzung generieren lassen, die ich zwar noch gegenlesen muss, aber die minimalen Änderungen, die dabei anfallen, sind für den Zeitaspekt nicht relevant. Mein Einsparpotenzial ist dort enorm hoch, dass vor allem dieser Anwendungsbereich nicht mehr wegzudenken is
Ideengeber / Kreatives Brainstorming mit KI
Die oben erwähnte Wissensleiter ist auch in meinen kreativen Prozessen mit KI oft von Bedeutung. KI-Modelle wirken durch ihre Antworten oft sehr menschlich. Man kann mit ihnen in ein echtes Gespräch eintreten und erhält zum Teil sehr spannende Antworten und neue Ideen. Die Wissensleiter „as it‘s best“. In Projekten, in denen ich neue Ideen entwickeln möchte, benutze ich KI zum Teil, um in einen kreativen Brainstorming-Austausch zu kommen und so neue Ideen zu generieren, die sich aus meinem bisherigen Wissen und den Impulsen der AI ergeben.
Natürlich gibt es auch immer wieder Sessions, in denen ich mit Wissensträger:innen aus dem Unternehmen in den Austausch gehe und diese Sessions sind, je nach Person, oft noch wertschöpfender. Die KI-Sessions stelle ich oft als eigene Einordnung vor eine menschliche Session und damit haben wir auch eine super Basis, auf der man aufbauen kann.
4. Zusammenfassung
Was ergibt sich also durch KI in meinem Arbeitsalltag?
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bei vielen Aufgaben schafft die KI eine Basis, auf der ich mein Wissen aufbauen kann.
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es erspart mir nicht nur viel Zeit, sondern verbessert an vielen Stellen auch meine Ergebnisse.
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ich benutze KI oft als Vorbereitung für menschliche Besprechungen oder Zusammenarbeit
Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit der Künstlichen Intelligenz und wie sie meinen Arbeitsalltag weiter verändern wird
Autorin

Lea Lachmann

- Zertifizierung zum/zur KI-Manager:in
- Praxisnahe Erfahrungen
- Wettbewerbsfähigkeit/Wachstum
- Individuell
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